Wien (OTS) - Am 28. Mai wird weltweit der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit begangen. Dieser Tag steht im Zeichen der Gesundheit von Frauen und Mädchen und soll das Bewusstsein für gesundheitliche Herausforderungen und Bedürfnisse von Frauen schärfen und die gesellschaftliche, politische und medizinische Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema „Frauengesundheit“ lenken.
In Österreich leben 4,62 Mio. Frauen, das ist ein Bevölkerungsanteil von 50,7%. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen lag 2023 bei 84,2 Jahren. (Statistik Austria)
Frauen unterscheiden sich sowohl in ihrem Gesundheitsverhalten als auch in ihren Krankheitsverläufen von Männern. Frauen leben durchschnittlich länger, aber sie verbringen ca. zwanzig Jahre ihres Lebens in nur mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit. Frauen zeigen bei verschiedenen Erkrankungen andere Symptome als Männer und sprechen anders auf medizinische Behandlungen, Medikation und Therapie an.
Bea Pall, ÖBVP-Präsidiumsmitglied: „Die Studienlage ist eindeutig: Es gibt zahlreiche geschlechterspezifische Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Diese Unterschiede beeinflussen, wie Erkrankungen entstehen, diagnostiziert werden, verlaufen und behandelt werden.“
Die Unterrepräsentanz von Frauen in medizinischen Studien und in der Forschung führt zu einer geringeren Berücksichtigung frauenspezifischer Symptome und Krankheitsverläufe. Ein paar Fakten: Nur 25% der Teilnehmer:innen an Herzstudien sind Frauen, obwohl Herzkrankheiten mittlerweile die häufigste Todesursache bei Frauen darstellen. Frauen warten länger auf eine Diagnose als Männer, beispielsweise dauert derzeit eine korrekte Diagnosestellung bei Frauen mit Endometriose im Durchschnitt 7-10 Jahre. Statistisch gesehen wird Frauen weniger Schmerzmedikation verschrieben als Männern, obwohl sie gleich oder stärker unter Schmerzen leiden können.
Gender Medizin in Forschung und Anwendung ist ein junger Zweig und rückt nur langsam in das Bewusstsein des Gesundheitswesens. In der medizinischen Forschung und Lehre war bis weit in die 90er Jahre der „Durchschnittsmensch“ in der Regel männlich. Gender Medizin muss gefördert und ausgebaut werden, damit geschlechtsspezifische Unterschiede erkannt und berücksichtigt werden können und somit die Gesundheit aller Menschen besser unterstützt werden kann.
Psychische Erkrankungen und Psychotherapie
Frauen sind aufgrund von gesellschaftlichen Rollenerwartungen, Mehrfachbelastungen, strukturellen Ungleichheiten und durch Gewalterfahrungen vielfach stärker gefährdet, psychisch zu erkranken.
Psychotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der psychischen Belastungen und Erkrankungen von Frauen und wirkt somit auf die Frauengesundheit im Gesamten positiv ein. Der Zugang zu Psychotherapie muss für Frauen gewährleistet und erschwinglich sein. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da Frauen häufig aufgrund struktureller Benachteiligung Schwierigkeiten haben, die Unterstützung zu erhalten, die sie benötigen.
„Die medizinische Benachteiligung und die psychischen Belastungen, denen Frauen ausgesetzt sind, müssen dringend verändert werden. Es braucht einen Fokus auf frauenspezifische Aspekte sowohl in der Gesundheitsforschung und -förderung, als auch in der Prävention und Versorgung, damit gesundheitsbezogene Chancengleichheit realisiert werden kann. „Es ist die Verantwortung aller im Gesundheitswesen Beteiligten, Frauen Zugang zu den bestmöglichen Gesundheitsressourcen zu bieten und sie in ihrem Streben nach Gesundheit und Wohlbefinden zu unterstützen,“ sagt ÖBVP-Präsidiumsmitglied Ines Gstrein.
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Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag.a Claudia Pokorny
Öffentlichkeitsarbeit
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