Inhalt:
Viele unserer Patient:innen berichten über Probleme in ihren Liebes-Beziehungen, die mittlerweile im Internet mit ghosting, gaslighting, love bombing, future faking und als toxische Beziehungen bezeichnet werden. Die Partner:innen werden gern als narzisstisch bezeichnet, der neue ICD 11 schafft aber genau diese Diganose wieder ab. Über alle diese Begriffe herrscht ein reger Austausch in vielen Foren, ohne dass den meisten Therapeut:innen so richtig klar ist, um was es da eigentlich aus Sicht der Patient:innen geht und was diese da erleben. Gleichzeitig treffen wir in der Praxis auf viele PatientInnen mit typischen dependenten Persönlichkeitsanteilen i.S. eines co-abhängigen Persönlichkeitsstils, der im ICD oder DSM nicht klar abgebildet wird. Meist sind es Frauen mit depressiven Störungen oder Ängsten, die eine sehr schwierige Biografie haben, teilweise traumatisiert sind, und die in Beziehungen massive Konflikte und Probleme erleben, von denen sie sich kaum abgrenzen können und in denen ihnen Selbstwertstärke, Abgrenzungsfähigkeit und Ich-Kompetenz fehlt. Dieses Seminar beleuchtet die entsprechenden Begriffe, zeigt, wie diese in einer Therapie sinnvoll aufgegriffen und genutzt werden können, mit welcher Literatur und mit welchen Konzepten ergänzend gearbeitet werden kann.